Genetik und Evolution der Landpflanzendiversität


Unsere Forschung adressiert die Frage, wie es zur Ausprägung der enormen Diversität der Landpflanzen kam.
Welche molekularen Mechanismen ermöglichten morphologische und biochemische Anpassungen an das Leben an Land mit seinen vielfältigen Umweltveränderungen und neuen Stressfaktoren?
Unser Forschungsfokus liegt auf den Moosen. Diese Pflanzengruppe, deren Vorfahren im Wasser lebende Grünalgen waren, gelang es vor über 470 Millionen Jahren, sich dauerhaft an eine terrestrische Lebensweise anzupassen. Moose meisterten es, den abiotischen Herausforderungen von Trockenperioden, Überflutungen und einer erhöhten UV-Strahlung ausgesetzt zu sein. Wir untersuchen die Evolution und Funktion von Schlüsselregulatorgenen (Transkriptionsfaktoren) und deren Koregulatoren, die an diesen Anpassungsprozessen beteiligt sind.
Dabei ermöglicht uns die große pflanzliche Vielfalt des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück für diese Fragestellungen interessante Pflanzen aus dem Freiland auszuwählen, wie das Brunnenlebermoos Marchantia polymorpha und das Untergetauchte Sternlebermoos Riccia fluitans. So ist beispielsweise Riccia fluitans ein amphibisches Moos, das sowohl im Wasser als auch an Land wachsen kann und dort jeweils spezifische Anpassungen ausprägt. Somit ist dieses Lebermoos sehr gut geeignet, um molekulare und morphologische Anpassungen an Trocken- und Überflutungsstress, die aktuell durch den Klimawandel verstärkt auftreten, zu untersuchen.

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